Liebe Follower,
seit meinem
letzten Eintrag ist wieder mehr als ein Monat vergangen. Dafür entschuldige ich
mich auch, da ich mich erstmal in der neuen Familie einleben musste, auf Reisen
war und wieder Stress mit meiner Organisation hatte.
Aber jetzt erst
mal Schritt für Schritt.
Mir geht es
soweit gut und auch in meiner neuen Gastfamilie habe ich mich super einleben
können. Die ganze Familie ist recht nett und ich verstehe mich sehr gut mit
meinem Gastvater. Er erzählt sehr gerne viel und interessiert sich für viele
Dinge, die wir ihm erzählen. Die Fahrt zur Schule und zurück ist oftmals
anstrengend, aber man gewöhnt sich dran. Ich habe immer ein Buch und meinen
I-Pod dabei und so wird mir auf der knapp 1-stündigen Busfahrt nicht
langweilig.
So jetzt kommt
der etwas interessantere, abwechslungsreichere und staunendere Teil. Ja, ich
war auf dem Machu Picchu, aber bevor ich von dieser Reise erzähle, möchte ich
etwas ganz anderes erzählen.
Wie ich ja im
letzten Eintrag geschrieben habe, wollte ich ja auf eine Großreise gehen.
Daraus wurde jedoch nichts. Wieder einmal! Als ich am 16. Mai in der Schule
war, kam Efrain (Mitarbeiter meiner Aufnahmeorganisation) zur Schule und wollte
Theresa und mich sprechen. Er verkündete uns, dass unsere Aufnahmeorganisation
uns nun strengstens verbietet zu reisen. Zwar hatten wir eine Abmachung
getroffen, dass wir, wenn wir mehr arbeiten, auch mehr reisen dürfen. Diese
Abmachung schien aber nicht mehr zu existieren. Da saß ich dann auf gepackten
Koffern, allzeit bereit los zu reisen und wieder durfte ich nicht.
Ich war dann
natürlich dementsprechend sauer und Theresa und ich haben direkt unseren
Ansprechpartner in Deutschland kontaktiert. Er war natürlich sehr entgeistert
und kündigte ein Gespräch mit unserer Aufnahmeorganisation an. Dies erfolgte
ganz schnell und dann hieß es wieder, dass wir wieder reisen dürfen.
Was für
eine Erleichterung.
So nahm ich mir
dann zwischen dem 9. und 13. Juni frei und machte mich auf, den Machu Picchu zu
bewundern. Ich kann euch nicht sagen, wie herrlich das war. Die Reise tat mir
und meiner Seele sehr gut. Ich konnte abschalten und habe mir um keine Sorgen
und Probleme Gedanken gemacht. Oben auf dem Machu Picchu war es auch
atemberaubend. Man sieht ja viele Bilder im Internet und es gibt viele Berichte
darüber, doch nichts beschreibt dieses Gefühl so sehr, als wenn man es selbst
erlebt hat. Ich war richtig begeistert vom Machu Picchu.
Hier mein
Reiseverlauf:
09.05.2014, um 15:30
Uhr mit dem Bus von Lima Richtung Cuzco.
Ankunft in Cuzco
am 10.05.2014 um ca. 21 Uhr (ja, ich war sehr lange unterwegs).
Ab ins
Loki-Hostel, um 21:30 eingecheckt und ab unter die Dusche. Dann ab an die Bar,
ein Bier getrunken und ab ins Bett. Schließlich musste ich am 11.05.2014 um 6
Uhr aufstehen.
11.05.2014,
Wecker klingelt um 6 Uhr. Aufstehen, frühstücken und Tasche packen. Dann um ca.
7 Uhr ausgecheckt und mit dem Taxi zur Busstation. Von dort eine ca.
1,5-stündige Busfahrt zur Zugstation Ollantaytambo (ja, schwieriger und
beschissener Name, ich weiß. Hab auch eine Weile gebraucht, um mich dran zu
gewöhnen xD). Jedenfalls von dort aus mit dem Zug nach AguasCalientes (auf
Deutsch: heißes Wasser). Dauer: knapp eine Stunde. Landschaft ist sauber.
Überall grün und Berge. Nach 20 Minuten hat man sich aber satt gesehen.
AguasCalientes ist ein Dörfchen. Auch Machu Picchu Pueblo (Machu Picchu Dorf)
genannt. Wie ihr ja vom Namen hoffentlich ablesen könnt, liegt hier die
Startzone um zum Machu Picchu zu gelangen. Erstmal ein Hostel gesucht und
gefunden (habe im SuperTramp Hostel eingecheckt, super Leute, super Hostel,
echt empfehlenswert). Dann mir das Dorf ein wenig angesehen und dann zu den
Thermalquellen gegangen.
Fazit:
AguasCalientes ist vielleicht der sauberste Ort im ganzen Land, jedoch gefiel
mir das Dorf nicht. Alles ist übertrieben teuer und man kann auch keine Kultur
von dem Dorf erkennen. Das Dorf ist nur für den Tourismus ausgerichtet. Die Thermalquellen
waren auch eine Enttäuschung. Ich dachte, es seien Naturquellen, aber es sind
von Hand gefertigte Bäder. Ob das Wasser von Naturquellen stammt weiß ich
nicht.
Abends habe ich
dann einen Kanadier kennengelernt, der dann mit mir zum Machu Picchu
hochwandern wollte. Sein Name ist Brad. Ich habe ihm dann schnell gezeigt, wo
er die Eintrittskarte fürs Machu Picchu und Proviant für die Wanderung kaufen
konnte.
Früh ging es ins
Bett. Schließlich wollten wir früh raus.
12.05.2014,
Wecker klingelt um 4:20 Uhr. Frühstück, fertig machen und losgewandert. Je
früher wir da sind, desto besser ist es. Bessere Aussicht, Sonnenaufgang und
weniger Touristen. Ausserdem wollten wir hoch wandern und brauchten deswegen
länger.
Um 4:45 gings
los. In der Dunkelheit gingen wir unseren Weg bis zum Eingang, als wir dann auf
den Wanderweg trafen, bereuten wir unsere Entscheidung fast. Aber auch nur fast
;). Der Wanderweg war sehr steil und bestand zu 99% nur aus Treppenstufen. Ihr
könnt nicht glauben, wie tot und froh ich war, als ich endlich oben war.
Jedenfalls sind wir ungefähr 1,5 Stunden hoch gewandert. Ich war froh, dass ich
anstatt ein T-Shirt, ein Trikot angezogen habe. Mein Tipp für jeden: zieht,
wenn ihr hochwandert, atmende Kleidung an. Ist bequemer und ihr friert dann
nicht so schnell.
Unterwegs haben Brad und ich noch drei Brasilianer und einen
Thailänder getroffen. Um ca. 7 Uhr konnten wir dann durch den Eingang zum Machu
Picchu gehen. Als wir den Machu Picchu zu sechst betraten, verschlug es uns
quasi die Sprache und die Luft. Wir waren wirklich davon begeistert.
Tausend
Fotos später, machten wir unsere erste große Pause. Wir aßen, tranken und
unterhielten uns. Da wir aus drei verschiedenen Ländern kamen, hatten wir auch
genug zu plaudern. Jedenfalls verstanden wir uns sehr gut. Nach der Pause ging
es noch höher.
Als wir höher gestiegen sind, konnten wir den Machu Picchu von
oben bewundern. Auch das war ein super Ausblick. Danach haben wir uns Machu
Picchu genauer angesehen und ich muss sagen, Machu Picchu ist sehr schön, hat noch sehr viel Platz und es ist erstaunlich gut erhalten.
Um ca 14 Uhr machten wir uns dann wieder auf zum Abstieg.
Im Hostel angekommen, ruhten wir uns erstmal aus und tranken einen Tee und
unterhielten uns. Nachmittags wollten wir dann noch die Wasserfälle bewundern
gehen, aber als wir auf dem Weg waren, war es schon zu spät und zu dunkel,
sodass wir wieder umkehren mussten.
Auch an diesem Tag blieben wir nicht lange
wach, schließlich stand am nächsten Tag eine weitere Wanderung an und danach
mussten wir auch schon wieder abreisen.
13.05.2014,
Wecker klingelte diesmal um 6:30 Uhr. Um 7 Uhr ging es dann los zum Berg
Putucusi. Wir waren eine Gruppe aus drei Leuten: Brad, unsere Wanderführer und
ich.
Diesmal wanderten wir ebenfalls knapp 1,5 Stunden. Jedoch mit mehreren
Pausen, weil der Wanderweg noch steiler war, als der Wanderweg zum Machu
Picchu. Auch mussten wir mehrere Leitern klettern und teilweise größere Stufen
bewältigen. Oben angekommen, hatten wir wieder einen überwältigenden Anblick. Oben
angekommen, machten wir eine längere Pause und viele Fotos.
Der Abstieg war
dann recht schnell erledigt. Um ca. 11:30 Uhr waren wir dann wieder zurück im
Hostel. So haben wir uns nochmal frisch gemacht, Tasche gepackt und
ausgecheckt. Zufälligerweise hatte Brad die Abreise auch an meinem Tag geplant,
sodass wir gemeinsam mit dem Zug zurück nach Ollantaytambo gefahren sind. Um 13
Uhr fuhr der Zug ab.
Um 18 Uhr haben wir dann im Loki Hostel eingecheckt.
Als wir unsere
Zimmer bezogen haben, sind wir zu einem Treffen mit zwei der Brasilianer gegangen. Dann sind wir Essen gewesen und zum Abschluss noch in eine Disko. Um 1
Uhr Nachts sind Brad und ich dann wieder zurück ins Hostel. Da Brad um 6 Uhr
wieder aufstehen musste, weil sein Flieger nach Lima um 8 Uhr los ging, ging er
schon ins Bett. Ich ging jedoch in die Bar und trank ein Bier. Nach einer
halben Stunde vollen Biergenusses bin ich dann auch ins Bett.
14.05.2014,
Wecker klingelte diesmal nicht, ich habe mir die Freiheit genommen mal richtig
ohne Störung auszuschlafen. Dies tat ich dann auch und stand um 11 Uhr dann
auf. Frühstück und dann ab unter die Dusche.
Nach dem Duschen, habe ich meine
Koffer gepackt und dann kam der erste richtige Schreck: mein Hörgerät war weg.
Ich stellte sprichwörtlich das ganze Zimmer auf den Kopf und fand das Hörgerät
nicht. Auch suchte ich im Badezimmer nochmal, doch da war es nicht mehr. Als
mir einfiel, dass ich es ja getragen hatte und vor dem Duschen ausgezogen habe,
ging ich zur Rezeption und gab Bescheid, dass ich mein Hörgerät auf dem Bad
vergessen habe und ob man es gefunden hätte. Die Putzfrau verneinte es und ich
bat sie dann, im Mülleimer zu schauen, weil ich den Verdacht hatte, dass mein
Hörgerät in den Papierkorb gefallen ist. Nach 10 Minuten qualvollen Wartens,
kam die Putzfrau und gab mir mein vermisstest Hörgerät wieder. Ich war so
erleichtert und der Frau sehr dankbar.
Dann checkte ich
aus dem Hostel aus und fuhr mit dem Taxi zur Busstation. Mein Bus fuhr um 16
Uhr von Cuzco Richtung Lima. Zufälligerweise hatte ich denselben Bus erwischt
wie auf der Hinfahrt und auch das Bordpersonal war gleich. So hatte ich gleich
den Steward als Gesprächspartner für Unterwegs und es war eine gute Rüchreise.
15.05.2014,
Ankunft um ca. 14 Uhr in Lima. Von der Busstation aus, nahm ich einen Bus nach
Hause und um 16 Uhr kam ich dann zu Hause an. Zu Hause angekommen, habe ich
erstmal von meiner Reise erzählt und dann machte sich die Ernüchterung breit.
Ich wollte am liebsten weiter reisen, denn am nächsten Tag musste ich wieder
arbeiten gehen und darauf hatte ich keine Lust.
Jedoch war ich
ein wenig froh, zu Hause zu sein. Die Reise war schon sehr anstrengend. Aber
mir hat die Reise sehr gefallen.
Hier drei Daten:
AguasCalientes
liegt knapp 1400 Meter über dem Meeresspiegel.
Machu Picchu
liegt auf 2300 Metern.
Und Putucusi
liegt auf 2400 Metern.
Jonas (Brasilianer), Pop (Thailänder), Bruno (Brasilianer), brasilianischer Frau, deren Namen ich vergessen habe xD, ich und Brad (Kanada) |
Mitte Juli plane
ich, dann endlich nach Bolivien und Argentinien zu reisen. Da mir nicht mehr
viele Wochen verbleiben, werde ich die Reise ein wenig verkürzen müssen. Jedoch
freue ich mich darauf auch schon und dann ist es nicht mehr lange, bis ich
wieder in Good-Old Germany bin J
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